Einführung

Der Reifenwechsel ist ein alljährliches Ritual für viele Autofahrer:innen. Von der kalten Jahreszeit mit ihren winterlichen Strapazen in die warmen Sommermonate – der Wechsel von Winter- auf ab wann Sommerreifen montiert werden sollten, ist eine wichtige Frage der Verkehrssicherheit und des Fahrkomforts. Die Wahl des richtigen Zeitpunkts, die korrekte Montage und die sachgerechte Lagerung der Reifen sind entscheidende Faktoren, um die Lebensdauer der Reifen zu verlängern und die Sicherheit im Straßenverkehr zu gewährleisten. Ein falscher Zeitpunkt oder eine unsachgemäße Montage können zu gefährlichen Situationen führen und im schlimmsten Fall einen Unfall verursachen. Die richtige Reifenwahl beeinflusst nicht nur den Fahrkomfort, sondern auch den Kraftstoffverbrauch und die Umweltbelastung.
Dieser Artikel soll Ihnen einen umfassenden Überblick über den Reifenwechsel bieten. Wir werden detailliert auf die verschiedenen Aspekte eingehen, vom optimalen Zeitpunkt des Wechsels über die richtige Montage bis hin zur Lagerung der nicht verwendeten Reifen. Wir werden verschiedene Szenarien beleuchten und Ihnen helfen, die für Sie beste Entscheidung zu treffen. Dabei werden wir auch auf die gesetzlichen Bestimmungen, die Reifenalterung, die Profiltiefe und die Bedeutung des EU-Reifenlabels eingehen. Zusätzlich bieten wir praktische Tipps und beantworten häufig gestellte Fragen, um Ihnen den Reifenwechsel so einfach und sicher wie möglich zu gestalten. Ziel ist es, Ihnen das notwendige Wissen zu vermitteln, um fundierte Entscheidungen zum Thema Reifenwechsel treffen zu können.
Der Optimale Zeitpunkt für den Wechsel auf Sommerreifen: Die Faustregel und ihre Ausnahmen
Die gängige Faustregel für den Reifenwechsel lautet „von O bis O“: von Ostern bis Oktober sollten Sommerreifen montiert sein. Diese Regel ist jedoch nur ein grober Richtwert und berücksichtigt nicht die regionalen Unterschiede des Wetters. In manchen Regionen Deutschlands kann es auch im April noch zu winterlichen Bedingungen kommen, während in anderen Gebieten bereits im März sommerliche Temperaturen herrschen. Es ist daher wichtig, das aktuelle Wettergeschehen genau zu beobachten und den Reifenwechsel an die jeweiligen Bedingungen anzupassen. Der entscheidende Faktor ist nicht das Datum, sondern die Temperatur.
- Punkt 1: Sobald die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad Celsius liegen, empfiehlt sich der Wechsel auf Sommerreifen.
- Punkt 2: Bei anhaltenden Frostperioden, Schnee oder Glatteis sind Sommerreifen ungeeignet und es sollten unbedingt Winterreifen verwendet werden.
- Punkt 3: Achten Sie auf die Wettervorhersagen und passen Sie den Wechseltermin gegebenenfalls an.
- Punkt 4: Ein zu früher Wechsel auf Sommerreifen birgt ein erhöhtes Unfallrisiko bei unerwarteten Kälteeinbrüchen.
- Punkt 5: Ein zu später Wechsel auf Sommerreifen kann die Lebensdauer der Winterreifen unnötig verkürzen und den Fahrkomfort beeinträchtigen.
Ein Beispiel: Im Jahr 2023 gab es in einigen Gebieten Deutschlands noch im April starke Schneefälle. Ein zu früher Wechsel auf Sommerreifen hätte in diesen Regionen zu gefährlichen Situationen geführt. Im Gegensatz dazu waren in anderen Regionen bereits im März sommerliche Temperaturen, und ein früherer Wechsel war hier sinnvoll.
Wo wird der Reifenwechsel durchgeführt? Selbst machen oder Werkstatt?

Die Frage, ob man den Reifenwechsel selbst durchführt oder eine Werkstatt beauftragt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Wer handwerklich geschickt ist und über das nötige Werkzeug verfügt, kann den Wechsel selbst durchführen und Kosten sparen. Allerdings erfordert der Reifenwechsel Kenntnisse über die richtige Vorgehensweise und Sicherheitsmaßnahmen, um Schäden am Fahrzeug oder Verletzungen zu vermeiden. Ein falsches Vorgehen kann zu einem unrunden Lauf des Fahrzeugs oder sogar zu einem Unfall führen.
- Punkt 1: Für den Selbstwechsel benötigt man einen Wagenheber, einen Radkreuzschlüssel, eventuell einen Drehmomentschlüssel und ggf. einen Montiereisen.
- Punkt 2: Eine Werkstatt bietet Sicherheit und fachmännische Ausführung des Wechsels.
- Punkt 3: Werkstätten verfügen über das nötige Equipment und gewährleisten einen korrekten Ausgleich der Räder.
- Punkt 4: Ein falsch ausgewuchtetes Rad kann zu Vibrationen und Schäden am Fahrzeug führen.
- Punkt 5: Die Kosten für den Reifenwechsel in der Werkstatt variieren je nach Region und Werkstatt.
Eine kleine Geschichte: Mein Nachbar versuchte den Reifenwechsel selbst durchzuführen, verletzte sich jedoch am Wagenheber und musste anschließend ins Krankenhaus. Für ihn war es im Nachhinein klar, dass die Kosten für die Werkstatt günstiger gewesen wären als die Behandlungskosten und der Ausfall.
Warum der Wechsel von Winter- auf Sommerreifen notwendig ist?

Der Unterschied zwischen Winter- und Sommerreifen liegt in der Gummimischung. Winterreifen sind aus einer weicheren Gummimischung gefertigt, die auch bei niedrigen Temperaturen flexibel bleibt und somit eine gute Haftung auf Schnee und Eis bietet. Sommerreifen hingegen bestehen aus einer härteren Gummimischung, die bei höheren Temperaturen eine optimale Leistung und einen geringeren Rollwiderstand bietet. Die Verwendung von falschen Reifen kann zu deutlich längeren Bremswegen führen und die Fahrsicherheit erheblich beeinträchtigen.
- Punkt 1: Sommerreifen bieten bei höheren Temperaturen eine bessere Haftung und kürzere Bremswege.
- Punkt 2: Winterreifen sind bei niedrigen Temperaturen flexibler und bieten mehr Grip auf Schnee und Eis.
- Punkt 3: Sommerreifen haben einen geringeren Rollwiderstand und sparen somit Kraftstoff.
- Punkt 4: Die Verwendung falscher Reifen kann zu erheblichen Sicherheitsrisiken führen.
- Punkt 5: Falsche Reifen können im schlimmsten Fall zu Unfällen führen.
Beispiel: Ein Test zeigte, dass der Bremsweg bei 80 km/h mit Sommerreifen auf nasser Fahrbahn deutlich kürzer ist als mit Winterreifen. Bei winterlichen Bedingungen kehrt sich das Verhältnis jedoch um.
Wie wird der Reifenwechsel korrekt durchgeführt? Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Der korrekte Reifenwechsel beinhaltet mehrere wichtige Schritte, die sorgfältig ausgeführt werden müssen. Zunächst muss das Fahrzeug sicher abgestellt und gesichert werden. Danach wird das Rad mit einem Radkreuzschlüssel gelöst. Anschließend wird der Wagenheber unter dem Fahrzeug positioniert und das Rad angehoben. Nach dem Abnehmen des Rades wird das neue Rad aufgesetzt und mit dem Radkreuzschlüssel festgeschraubt. Zum Schluss wird der Wagenheber abgesenkt und der Radbolzen mit dem Drehmomentschlüssel angezogen. Eine wichtige Komponente ist das Auswuchten der Räder nach dem Wechsel.
- Punkt 1: Sicheres Abstellen und Sichern des Fahrzeugs.
- Punkt 2: Radmuttern lösen.
- Punkt 3: Wagenheber einsetzen und Rad anheben.
- Punkt 4: Rad wechseln.
- Punkt 5: Radmuttern anziehen und Auswuchten.
Die richtige Vorgehensweise ist essentiell für die Sicherheit und Lebensdauer der Reifen. Ein fehlerhafter Wechsel kann zu Unfällen und Schäden am Fahrzeug führen.
Die richtige Lagerung der Winterreifen: Tipps für eine lange Lebensdauer
Die richtige Lagerung der Winterreifen ist entscheidend für ihre Haltbarkeit und Lebensdauer. Die Reifen sollten kühl, trocken und dunkel gelagert werden. Direkte Sonneneinstrahlung, extreme Temperaturen und Feuchtigkeit können die Gummimischung schädigen und die Lebensdauer der Reifen verkürzen. Idealerweise werden die Reifen an einem trockenen und kühlen Ort, z.B. in einem Kellerraum oder einer Garage, aufbewahrt. Es ist ratsam, die Reifen sauber zu machen, bevor sie gelagert werden.
- Punkt 1: Kühl lagern (idealerweise zwischen 10 und 20 Grad Celsius).
- Punkt 2: Trocken lagern, um Feuchtigkeitsschäden zu vermeiden.
- Punkt 3: Dunkel lagern, um UV-Strahlung zu minimieren.
- Punkt 4: Reifen sauber machen vor der Lagerung.
- Punkt 5: Reifen möglichst stehend lagern oder regelmäßig drehen.
Ein Beispiel: Reifen, die der direkten Sonne ausgesetzt waren, zeigten nach einigen Monaten bereits Risse in der Gummimischung.
Reifenalterung: Wann sind Sommer- und Winterreifen zu alt?
Sommerreifen sollten nach spätestens acht Jahren und Winterreifen nach sechs Jahren ausgetauscht werden, selbst wenn das Profil noch ausreichend tief ist. Durch Alterungsprozesse wird das Gummi spröde und verliert an Elastizität. Dies kann zu einem erhöhten Unfallrisiko führen, da die Haftung auf der Fahrbahn reduziert wird. Die Alterung ist unabhängig von der gefahrenen Kilometerleistung.
- Punkt 1: Sommerreifen: maximal 8 Jahre alt.
- Punkt 2: Winterreifen: maximal 6 Jahre alt.
- Punkt 3: Das Alter ist unabhängig von der gefahrenen Kilometerleistung.
- Punkt 4: Ältere Reifen verlieren an Elastizität und Haftung.
- Punkt 5: Alte Reifen bergen ein erhöhtes Unfallrisiko.
Dies ist ein wichtiger Sicherheitsaspekt, der oft übersehen wird. Ein alter Reifen kann seine Funktion plötzlich nicht mehr korrekt erfüllen, obwohl er noch ausreichend Profil besitzt.
Die richtige Profiltiefe: Sicherheitsaspekt und Gesetzliche Vorgaben
Die Mindestprofiltiefe für Sommerreifen beträgt 1,6 mm, für Winterreifen wird jedoch eine höhere Profiltiefe von 4 mm empfohlen. Eine ausreichende Profiltiefe ist entscheidend für die Sicherheit, da sie die Wasserverdrängung und den Grip auf nasser und verschneiter Fahrbahn gewährleistet. Eine zu geringe Profiltiefe kann zu Aquaplaning führen und die Bremswege deutlich verlängern.
- Punkt 1: Mindestprofiltiefe Sommerreifen: 1,6 mm (gesetzlich vorgeschrieben).
- Punkt 2: Empfohlene Profiltiefe Sommerreifen: 3 mm.
- Punkt 3: Empfohlene Profiltiefe Winterreifen: 4 mm.
- Punkt 4: Zu geringe Profiltiefe erhöht das Aquaplaning-Risiko.
- Punkt 5: Regelmäßige Profiltiefenkontrolle ist wichtig.
Hier ist Vorsicht geboten: selbst wenn die gesetzliche Mindestprofiltiefe erfüllt ist, ist dies nicht automatisch ein Garant für optimale Sicherheit.
Das EU-Reifenlabel: Rollwiderstand, Nasshaftung und Geräusch
Das EU-Reifenlabel informiert über den Rollwiderstand, die Nasshaftung und das Abrollgeräusch des Reifens. Der Rollwiderstand gibt Auskunft über den Kraftstoffverbrauch, die Nasshaftung über die Bremsleistung auf nasser Fahrbahn und das Abrollgeräusch über die Lautstärke des Reifens. Diese Informationen helfen bei der Auswahl des passenden Reifens und ermöglichen einen Vergleich verschiedener Modelle.
- Punkt 1: Rollwiderstand (A-G, A = geringster Verbrauch).
- Punkt 2: Nasshaftung (A-G, A = beste Haftung).
- Punkt 3: Geräusch (in Dezibel und mit Symbolen für die Geräuschklasse).
- Punkt 4: Das Label ist gesetzlich vorgeschrieben.
- Punkt 5: Das Label hilft bei der Auswahl des richtigen Reifens.
Das EU-Reifenlabel stellt ein wichtiges Instrument dar, um informierte Entscheidungen beim Kauf von Reifen zu treffen.
Ganzjahresreifen: Ein Kompromiss?
Ganzjahresreifen sind eine Kompromisslösung, die sowohl im Sommer als auch im Winter verwendet werden können. Sie bieten jedoch im Vergleich zu saisonalen Reifen in beiden Jahreszeiten einen geringeren Grip und längere Bremswege. Ganzjahresreifen sind eine Option für Fahrer, die nur wenige Kilometer im Jahr fahren oder in Regionen mit milden Wintern leben. Sie sollten jedoch nicht als Alternative zu Winterreifen in Regionen mit strengen Wintern betrachtet werden.
- Punkt 1: Kompromisslösung zwischen Sommer- und Winterreifen.
- Punkt 2: Geringerer Grip als saisonale Reifen.
- Punkt 3: Längere Bremswege.
- Punkt 4: Geeignet für Regionen mit milden Wintern und geringem Fahrleistung.
- Punkt 5: Nicht geeignet für Regionen mit strengen Wintern.
Die Wahl von Ganzjahresreifen ist eine individuelle Entscheidung, die von den persönlichen Fahrgewohnheiten und den klimatischen Bedingungen abhängt.
Fazit

Der Wechsel von Winter- auf ab wann Sommerreifen ist ein wichtiger Schritt, der die Fahrsicherheit und den Fahrkomfort erheblich beeinflusst. Die Berücksichtigung der verschiedenen Faktoren, wie dem Zeitpunkt des Wechsels, der richtigen Montage, der Lagerung, der Profiltiefe und dem Reifenalter, ist entscheidend. Die Verwendung des EU-Reifenlabels hilft bei der Auswahl der geeigneten Reifen. Ganzjahresreifen können eine Option sein, sollten aber nur unter Berücksichtigung der jeweiligen Bedingungen eingesetzt werden. Eine regelmäßige Kontrolle der Reifen und der Einhaltung der Sicherheitsaspekte ist unerlässlich für eine sichere Fahrt.
Fragen und Antworten:
Frage 1: Wann genau sollte ich auf Sommerreifen wechseln?
Antwort 1: Sobald die Temperaturen dauerhaft über 7 Grad Celsius liegen. Die Faustregel „von Ostern bis Oktober“ ist nur ein Richtwert.
Frage 2: Wie oft sollte ich meine Reifen auf ihre Profiltiefe prüfen?
Antwort 2: Mindestens einmal im Monat, vor allem vor längeren Fahrten.
Frage 3: Wie lange kann ich meine Sommerreifen und Winterreifen aufbewahren?
Antwort 3: Sommerreifen maximal 8 Jahre, Winterreifen maximal 6 Jahre, unabhängig von der gefahrenen Kilometerleistung.
Frage 4: Kann ich Ganzjahresreifen in allen Regionen Deutschlands verwenden?
Antwort 4: Nein, in Regionen mit strengen Wintern und viel Schnee sind Ganzjahresreifen nicht ausreichend sicher.
Frage 5: Wo finde ich Informationen über das EU-Reifenlabel?
Antwort 5: Auf der Reifenflanke und auf dem Reifen selbst. Zusätzlich findet man oft Informationen online beim Reifenhersteller.